Adolf Werner
Adolf Werner

Die Geschichte eines Autohauses

Die Firma Adolf Werner war in den 40er Jahren Generalvertreter und Reparaturwerkstatt für Goliath, mit Standort in Hamburg-Altona, Friedenstraße 2-6, Tel. 45 20 58. (Quellen: AW Journal, Kfz-Betrieb, Die Zeit  versch. Ausg. 1946).
 

Irgendwann ist das Unternehmen dann von der Lippmannstraße 15 nach 2-6 umgezogen und handelte dort u.a. mit Simca Automobilen. 1966 trat Peter Sonnen als Kommanditist in das Unternehmen ein und verkaufte damals 28 BMW... 1973 wurde Sonnen alleiniger Gesellschafter der Adolf Werner GmbH. Schon früh hatte Sonnen das Ziel formuliert "mit weniger Leuten mehr Autos zu verkaufen, als die Niederlassung". Gegen Ende der 70er Jahre war dann das Autohaus Albers in Harburg zu verkaufen. Das Unternehmen hatte seinen Sitz in der Hannoverschen Straße (Gebäude und Gebrauchtwagenzelt) und dazu ein kleines Ladengeschäft in der Harburger Innenstadt. Geschäftsführer dort war damals Jens H. Pries. Peter Sonnen baute dann Anfang der 80er am Großmoorbogen ein neues "transparentes" Autohaus, das Jens H. Pries leitete.
 
In der Hannoverschen Straße verblieb ein Gebrauchtwagenhandel und eine Werkstatt in der ein 3er Touring (E30) entstehen sollte, lange bevor das Werk sich zu einer Fertigung entschlossen hat.
Bevor der Neubau in Harburg entstand, gab es schon ein "Terminal" an der Ecke Hamburger Straße/Wagnerstraße (Neuwagen) und ein Gebrauchtwagenzelt an der Oberaltenallee. In Wandsbek gab es eine Werkstatt in der Klappstraße, die nach dem Bau des Terminals am Friedrich-Ebert-Damm (heute Niederlassung) geschlossen wurde. In der Keimzelle in Altona gab es neben dem Neuwagenverkauf in der Lippmannstraße noch ein Gebrauchtwagenterminal in der Stresemannstraße und eine Werkstatt in der Von-Sauer-Straße und ein Terminal in Ahrensburg, Am Gänseberg.
Weiterhin gab es ein Autohaus Dorotheenstraße (das auch nach dem Verkauf an die BMW AG noch existierte) und Leasing-Rückläufer vermarktet hat, sowie eine eigene Leasing-Tochter, die HIL Harvestehuder Industrie-Leasing (zuerst Auguststraße, später in Altona bzw. am Friedrich-Ebert-Damm und die Sonnen-Rent Autovermietung.

Das Management um Peter Sonnen u.a. Jens H. Pries, Ralf von Samson und Wolf-Dieter Bruckmann formte das Unternehmen zu einem modernen Autohaus und starken BMW Händler. Die Autohäuser in Harburg und der Neubau in Wandsbek (mit dem Restaurant Coupé) waren damals stilbildend. In den 80er und 90er Jahren entwickelte sich das Unternehmen sehr dynamisch und war erfolgreicher als die BMW-eigene Niederlassung in Hamburg. Anfangs der 70er wurden gerade mal 50 Neuwagen verkauft - später wurden es mehr als 5.000 Neu- und Gebrauchtfahrzeuge! Kein anderer Händler in Europa orderte damals mehr BMW Neuwagen als Adolf Werner. Mehr als 350 Mitarbeiter erwirtschafteten damals 240 Mio. DM Umsatz!

Anfang der 90er kam es zum Bruch mit der BMW AG. Möglicherweise durch Verstöße gegen die Händlerverträge oder auch durch die von der AG durchgeführte Re-Organisation der Händler-Organisation die von den Hamburger Händlern Leuchtenberger und Adolf Werner nicht mitgetragen wurde. Jedenfalls wurde BMW Werner nach langwierigen juristischen Auseinandersetzungen teilweise zu BMW Niederlassungen.
Die Schlagzeile dazu in der Bild-Zeitung im November 1993 lautete: "Auto-König im Rückwärtsgang"
Am Gänseberg in Ahrensburg befindet sich heute Audi Zentrum, am Großmoorbogen in Harburg residiert VW Automobile, in der Lippmannstraße ein Reifenhändler und das Terminal am Friedrich-Ebert-Damm in Wandsbek ist heute BMW Niederlassung (mittlerweile in einem "neuen" Neubau).
Peter Sonnen handelte später u.a. mit Immobilien und mit Porsche in den USA

(www.sonnenporsche.com).

Geblieben ist einer der bekanntesten Händler-Slogans "Ein Werner. Ein Wort". Kunden erinnern sich noch heute an das Autohaus und unter den ehemaligen Mitarbeitern besteht immer noch eine teilweise intensive Bindung (Facebook-Gruppe " Die Ehemaligen von Adolf Werner Hamburg")
.
Einige arbeiten noch heute in der BMW Organisation oder anderen Autohäusern.

(Es gibt sicher noch viele Details und Anekdoten zur Geschichte von Werner, die vielleicht veröffentlicht werden - oder besser auch nicht
.

Quelle: Erinnerungen ehem. Mitarbeiter von AW